Die Ära Simeon Ivanov endet überraschend beim TC Rot-Weiß Hagen, neuer Cheftrainer in der Bredelle ist Ex-Profi Nils Langer.

Die Ära Simeon Ivanov endet überraschend beim Tennis-Club Rot-Weiß Hagen, ein neues Trainerteam ist künftig in der Bredelle verantwortlich. Der neue Cheftrainer Nils Langer (28), bis im Vorjahr noch Profi auf der ATP-Tour und aktuell Spieler bei Bundesligist Kurhaus Aachen, unterschrieb am Wochenende seinen Vertrag im Rot-Weiß-Clubhaus. Co-Trainer wird Manuel Hafemann (26), der gleichzeitig auch im Verbandsliga-Herrenteam der Rot-Weißen spielen soll. „Mit der Verpflichtung der beiden neuen Trainer stellen wir sicher, dass die Spielerinnen und Spieler des Clubs weiterhin sehr gute sportliche Perspektiven haben“, zeigt sich Sportvorstand Jörg Kralemann überzeugt.

Schon 2005 als 20-Jähriger debütierte Simeon Ivanov in der damaligen Verbandsliga-Mannschaft des TC Rot-Weiß, mit der der gebürtige Bulgare bis in die Regionalliga aufstieg. Seit 2012 war Ivanov als Cheftrainer in der Bredelle tätig, betreute Talente wie ATP-Spieler Jordi Walder, mit dem er noch in der 2. Bundesliga für den TC Iserlohn spielt, Tobias Berning oder Marwin Kralemann. Nur ein halbes Jahr nach Gründung der Tennisacademy IWT gemeinsam mit Stephan Weber zieht es ihn nun aber aus privaten Gründen nach Hamburg, seinen Vertrag mit dem TC Rot-Weiß kündigte er nach sechs Jahren. „Das hat uns genauso überrascht wie viele Club-Mitglieder“, räumt Jörg Kralemann ein: „Simeon hat hier fantastische Arbeit geleistet und war dem Verein sehr verbunden. Der Schritt ist ihm sicher nicht leicht gefallen.“ Die „Ivanov & Weber Tennisacademy“, so Kralemann, werde nun nicht weitergeführt, obwohl sie gut angelaufen sei.

Auf die Ausschreibung der hauptamtlichen Cheftrainer-Stelle, das betonen die Rot-Weißen, habe es viele und qualitativ hochwertige Bewerbungen gegeben Nach Gesprächen mit etlichen Interessenten entschied man sich für Nils Langer. „Er hat uns durch seine besonnene Art und seine klaren Vorstellungen beeindruckt“, erklärt Kralemann. Der 28-jährige Ludwigsburger spielte nach dem Gewinn von drei deutschen Jugendmeisterschaften ein knappes Jahrzehnt als Tennis-Profi, schaffte es bis auf Platz 188 der Weltrangliste im März 2016, sagte aber zum Jahresende 2017: „International ist jetzt Schluss. Ich werde mich weiterhin fit halten, und auch in der Bundesliga für Kurhaus Aachen auflaufen. Aber Woche für Woche um die Welt reisen, dieses Kapitel ist beendet.“ Stattdessen stieg der B-Lizenz-Trainer zunächst in einer Tennisschule in Stuttgart ein – und tritt nun in Hagen die Nachfolge Ivanovs an. „Auf der von Simeon gelegten Qualität wollen wir mit ihm aufbauen“, hofft Kralemann.

Hafemann neuer Co-Trainer
Zumal mit dem 26-jährigen Manuel Hafemann noch ein neuer Co-Trainer in die Bredelle kommt. Der aktuelle Sachsen-Anhalt Meister spielte in der 2. Bundesliga für Rot-Weiß Köln, als B-Lizenz-Inhaber hat er schon etliche Jahre Erfahrung als Trainer. Zuletzt arbeitete er bei Rot-Weiß Köln in den Bereichen Kinder- und Erwachsenen-Training sowie Mannschaftsbetreuung. „Auch Manuel Hafemann als neuer Co-Trainer passt in unsere Zielvorstellung des neuen Trainerteams“, sagt Kralemann, Langer und Hafemann planten bereits mit den Sportverantwortlichen des TC Rot-Weiß die Sommersaison.

Mit den Aktiven gerade in den Verbandsliga-Teams der Damen und Herren habe man über die neue Konstellation ohne Ivanov bereits gesprochen. „Durch den Trainerwechsel gibt es keine nennenswerten Abgänge“, versichert Kralemann. Gerade für die Herren, die im letzten Sommer mit ganz jungem Team um die 16-jährigen Tobias Berning, Marwin Kralemann und Ben Schneider den Aufstieg geschafft haben, stelle die Verbandsliga eine ganz neue Herausforderung dar. Dass dort nun auch Hafemann für den TC Rot-Weiß spielt, dürfte beim angestrebten Klassenerhalt helfen.

Bild: Links Nils Langer; rechts: Manuel Hafemann (Bildnachweis Langer: By Steven Pisano from Brooklyn, NY, USA [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons/Hafemann: Tennisverband Sachsen Anhalt)